Eine traurige Geschichte  (1. Könige 13)

 

Rolf Müller

 

Es war im Jahr 931 vor Christus. Man merkte schon die Strafe für Salomos Abweichen von Gott. Sein Sohn Rehabeam hatte nur noch 2 Teile vom ganzen Land, Jerobeam aber 10 Teile von Gott erhalten. Gott wusste bereits, was Jerobeam nun tun würde. Gott weiß auch alles, was wir tun. Ein Prophet kündigt dem Hause Davids die Geburt eines Sohnes mit Namen Josias an.

 

Es ist eine tragische Geschichte. Ein von Gott beauftragter Prophet richtet seine Botschaft aus. Furchtlos verkündet er dem König, was Gott gesagt hat. Ein König Josia wird kommen und dem Götzendienst ein Ende machen. Er wird die Götzenbilder auf dem Altar verbrennen. Als Zeichen soll der Altar zerbersten und die Asche vom Altar verschüttet werden!

 

Diese Worte gefallen dem König Jerobeam überhaupt nicht. Jerobeam, der auf dem Altar steht, streckt seine Hand aus und spricht: "Ergreift ihn!" Da verdorrte seine Hand, die er gegen den Propheten ausgestreckt hatte, so dass er sie nicht wieder zu sich ziehen konnte. Und der Altar zerbarst und die Asche wurde vom Altar herab verschüttet. Alles geschah, wie es der Prophet angekündigt hatte.

 

Der König Jerobeam erschrak. Er bat den Propheten, für ihn zu bitten und Gott zu besänftigen. Der Prophet tat, wie Jerobeam es wünschte. Gott erhörte ihn, die Hand des Königs wurde wieder wie zuvor. Da war Jerobeam froh. Er lädt den Propheten zu sich nach Hause zum Essen ein und verspricht ihm ein Geschenk.

 

Aber der Mann Gottes lehnt ab. "Auch wenn du mir dein halbes Haus geben würdest, käme ich nicht mit dir. Gott hat es mir verboten."

 

Der Mann Gottes handelte genauso, wie es ihm der Herr geboten hatte. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Aber nun nimmt die Geschichte eine tragische Wendung.

 

Ein in Bethel wohnender alter Prophet will den Mann Gottes näher kennen lernen. Er reitet ihm nach und lädt ihn zum Essen ein. Der Prophet lehnt ab, er beruft sich auf Gottes Wort. Der alte Prophet merkt, dass er nichts ausrichten kann. Er greift zu einer List.

 

"Ich bin auch ein Prophet wie du und ein Engel hat durch das Wort des Herrn zu mir geredet." Das war eine Lüge. Der Mann Gottes glaubt dem alten Propheten und geht mit und isst und trinkt mit ihm. Er handelt gegen Gottes Befehl, das wird ihm zum Verhängnis.

 

In Galater 1, 7-9 warnt der Apostel Paulus, dass sich die Christen nicht durch angebliche außerbiblische Offenbarungen verwirren lassen sollen.

 

Selbst wenn ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würde als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht!

 

Wir dürfen nicht darauf hereinfallen, wenn jemand daher kommt und sagt: "Der Herr hat mir gezeigt!" Das will nichts besagen. Entscheidend ist, was Gott in seinem Wort sagt.  

 

Es ist tragisch. Ein Prophet, dessen Namen wir nicht kennen, fällt auf dem Heimweg einem Löwen zum Opfer. Er führte den Auftrag Gottes nicht konsequent zu Ende. Er ließ sich von Menschen betören. Er gehorchte Gott nicht. Er glaubte den lügnerischen Worten eines falschen Propheten, das brachte ihn um.

 

So freundlich die Glaubensgeschwister auch sind, sie dürfen sich nicht zwischen Gott und uns drängen. Wir lieben die Brüder, wir achten den anderen höher als uns selbst, wir denken von uns geringer als von den anderen, das ist richtig und biblisch. Aber wir dürfen keinem Menschen erlauben, sich zwischen uns und Jesus Christus zu schieben.

 

Wir dürfen den Glaubensgehorsam nicht um eines liebenswürdigen Menschen willen aufgeben.

 

Der ungehorsame Prophet kam um, aber Gottes Ankündigung erfüllte sich. Es vergingen 291 Jahre! In der Zwischenzeit haben 13 Könige den Thron Judas bestiegen. Dann kam als 14. der angekündigte Josia. Gottes Gaben und Berufungen können nicht durch die Sünde der Menschen zunichte gemacht werden.

 

Gott kennt den Josia 291 Jahre vor seinem Amtsantritt  mit Namen und bestimmt ihn zum König. Gott kannte den Josia schon, bevor er im Mutterleib gebildet wurde. Gott ist Herr über Zeit und Ewigkeit. Alle Tage, die vergangenen und die künftigen sind in sein Buch geschrieben. Was Gott sagt, trifft alles ein. Gott schenkt durch den Josia noch einmal eine Blütezeit. Er war 8 Jahre alt, als er König wurde und er regierte 31 Jahre in Jerusalem. 

 

Der König Josia ist doch gekommen, niemand hat es verhindern können. Als die Zeit erfüllt war, ist unser Retter Jesus Christus zu uns auf die Erde gekommen. Alles ist gekommen, was Gott sich vorgenommen hat.  Gott  kommt zu seinem Ziel.