Der  Tausch

(2. Korinther 8,9)

 

Rolf Müller

 

Tauschen hat oft die Bedeutung von Täuschen. Man tauscht etwas Geringes gegen etwas Wertvolles ein. Man hat egoistische Hintergedanken. Nicht so bei unserem Herrn Jesus Christus.  Er betrügt uns nicht. Er wird arm, um uns durch seine Armut reich zu machen. Er bereichert sich nicht an uns.

 

 „Jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.“

 

Da waren alle Zimmer und alle Betten belegt. An diesem Weihnachtsfest sind viele reich geworden. Nur Einer hat ein schlechtes Geschäft gemacht. Er wurde arm. Ich möchte in der Weihnachtszeit an diesen seltsamen Tausch erinnern. Der Reiche wird arm, die Armen werden reich.

 

„Er ist auf Erden kommen arm,

dass er unser sich erbarm

und in dem Himmel mache reich

und seinen lieben Engeln gleich.“

 

Jesus Christus ist reich. Aber er wurde arm, um uns durch seine Armut reich zu machen. Er, dem alles gehört, was im Himmel und auf Erden ist, wurde arm um unsertwillen. Er lag hilflos in einer Krippe. Er hing später hilflos am Kreuz. „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.“ Gott wurde Mensch."

 

Man muss staunen, dass Gott selber kam, dass er keinen untergeordneten Boten schickte. Er kam als neugeborenes Kind. Er hätte ja auch als Chef kommen können. Gott wird Mensch. Das stößt viele vor den Kopf. Das ist anstößig. Das ist ein Skandal. Ein Gott, der arm ist. Ein Gott, der in die Windeln macht.

 

Es ist  verständlich, dass die meisten Menschen von dem armen Gott in der Krippe und am Kreuz nichts wissen wollen. Arme, die reich werden, ja, die imponieren. Aber doch nicht Reiche, die verarmen. Die haben versagt oder Pech gehabt. Von denen hält man sich fern.

 

Wir müssen darauf hinweisen, dass der Apostel Paulus nicht schreibt: „Ihr wisst von dem Unglück und Versagen unseres Herrn Jesus Christus, dass er, der reich war, arm wurde.“ Nein, da steht etwas ganz anderes!

 

„Ihr wisst die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der, obwohl er reich ist, arm wurde.“ Er tat es für uns! Es ist Gnade! Unser Herr ist weder ein kläglicher Versager noch ein Pechvogel. Niemand hat ihm seinen Reichtum weggenommen. Er hat auf seinen Reichtum freiwillig verzichtet. Er wurde arm um unsertwillen. Es gibt einen, der so viel für uns übrig hat, dass er um unsertwillen arm wird. Er hat für uns auf alle Reichtümer des Himmels und der Erde verzichtet. .

 

Gott ruft: Kehrt um und glaubt an das Evangelium. Mit Jesu Geburt ging auf dieser Welt das Licht an. Als die Hirten an der Krippe standen, ging ihnen ein Licht auf.

 

Dieses helle Weihnachtslicht scheint noch immer. Nur manchmal kann man es vor lauter Kerzen und Lichterketten nicht mehr sehen. Je mehr Lichter brennen, desto dunkler scheint es in den Herzen der Menschen zu werden. Aber keiner muss sich mit der Leere und Dunkelheit in seinem Herzen abfinden. "Siehe ich verkündige Euch große Freude, die allem Volk widerfahren ist."

 

Suche Jesus und sein Licht,

 

alles andre hilft dir nicht!