Gutmenschen

 

Rolf Müller

 

Sie sind selten, aber es gibt sie. Sie sind edel, hilfreich und gut. Sie tun recht und scheuen niemand. Sie haben ein gutes Gewissen, weil sie nicht wie die anderen Menschen sind. Mit ihnen muss Gott zufrieden sein.

 

Sie sind zweimal getauft, haben sich dreimal bekehrt und sie haben sich viermal gegen Corona impfen lassen. Sie atmen nicht mehr CO2 aus als unbedingt nötig ist. Sie leben klimafreundlich, umweltbewusst und sie  kaufen nur fair gehandelten Kaffee. Wenn der nicht im Angebot ist, trinken sie Wasser oder Tee.  Ihr  ökologischer Fußabdruck ist tadellos. Sie gehen erhobenen Hauptes ihren Weg. Sie lassen sich bewundern. Was sie sagen, findet Beachtung. Sie wissen, wie die Erde vor dem Untergang gerettet werden kann.

 

Der alte Mann kann da nicht mitreden. Er ist ein armer elender Sünder, der viel falsch macht. Er ist auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes angewiesen. Er weiß sich geborgen in Jesus. Der alte Mann  kann die Welt nicht retten, aber er kennt den Retter. Er verlässt sich auf Gottes Wort. Es ist wahr. Gott betrügt uns nicht. Was er sagt, trifft alles ein.

 

Auch Christen fürchten sich vor den Dingen, die uns in dieser Welt bedrängen, aber sie verzweifeln nicht. Christen fürchten und lieben Gott, der die ganze Welt in seinen Händen hält. Bei ihm sind wir geborgen. "So wahr ich lebe, spricht der Herr."  Gott schwört bei seinem Leben, dass er uns nicht verlassen will. 

 

Der alte Mann gehört nicht zu den Gutmenschen. Er ist ein durch den Glauben an das Erlösungswerk Jesu geretteter Sünder. Er sagt die gute Nachricht des Evangeliums weiter und bezeugt in aller Schwachheit seinen Glauben. Das ist der Beitrag und Auftrag der Christen zur Rettung der Welt.