So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen?, oder: Was sollen wir trinken?, oder: Was sollen wir anziehen? … denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. (Matthäus 6,31-33)

 

Ein Paar neue Schuhe für Papa 

 

Der zehnjährige Johannes durfte seinen Papa zum ersten Mal zur Gebetsstunde begleiten. Die versammelten Christen hatten dem Herrn viele wichtige Anliegen vorzustellen: die Arbeit auf den Missionsfeldern, die verfolgten Christen, die Regierung, die Kranken …

 

Aber Johannes war abgelenkt. Fünfzig Zentimeter entfernt von ihm gab es etwas, das ihm viel dringlicher erschien als alle anderen Anliegen. Er kniete nämlich hinter seinem Vater. Dabei konnte er von ihm nur den Rücken sehen – und die durchlöcherten Sohlen seiner Schuhe. Diese Löcher lenkten Johannes vom Zuhören ab. Zu Hause fehlte das Geld für neue Sohlen.

 

Während sein Vater für die Nöte und Bedürfnisse in der ganzen Welt betete, machte Johannes sich seine Gedanken. Er fand es nicht richtig, dass man – um anderen zu dienen, um Missionare, Witwen und die Arbeit am Evangelium zu unterstützen – sich selbst so sehr vergaß, dass man schließlich nur noch ein einziges Paar Schuhe hatte, und dann noch in einem solchen Zustand! Aber würde Gott ihn, ein Kind, erhören, und das in einer so banalen Sache?

 

Aber dann begann Johannes doch, in seinem Herzen zu beten: „Herr Jesus, Du kennst meinen Papa. Er arbeitet ja für Dich; und er braucht ein Paar neue Schuhe.“

 

Als der Paketdienst am nächsten Morgen ein Paket brachte, war Johannes der Einzige, der sich nach dem Öffnen nicht wunderte: Das Paket enthielt ein Geschenk, ein schönes Paar neuer Schuhe, und zwar in der richtigen Größe!

 

aus dem Kalender "Der Herr ist nahe" 07.05.2025