Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. (Matthäus 6,32.33)

 

Gott und unsere Mittel

 

An diese Worte des Herrn Jesus hat meine Mutter sich selbst und uns Kinder oft erinnert. Sie war im Alter von vierzig Jahren Witwe geworden. Drei Söhne aufzuziehen und den kleinen Bauernhof zu führen, bedeuteten eine große Last für sie. Aber sie vertraute Gott und seiner Hilfe. Und dankbar erinnern wir uns an ihr Leben mit Gott und an ihr Vertrauen auf seine Zusagen.

 

Eine andere Christin im selben Dorf, die eben­falls Witwe war, erzählte davon, dass sie einmal völlig ohne Lebensmittel dastand. An diesem Abend kniete sie nieder und bat Gott, ihr das zu geben, was sie und ihre Kinder dringend zum Leben brauchten.

 

In der Nacht blieb es still; aber am nächsten Morgen hörte sie schon früh ein Klopfen an der Tür. Eine reiche Frau aus dem Nachbardorf trat ein mit den Worten: „Gestern musste ich plötzlich daran denken, dass ich viel Geld übrig habe, das ich nicht brauche, während es in meiner Umgebung viele Menschen gibt, denen es am Nötigsten fehlt. Da habe ich mich entschlossen, das Geld in Häuser zu geben, wo Not herrscht. Hier fange ich an …“ Zu Tränen bewegt, wusste die Witwe kaum, wie sie der Geberin danken sollte. Aber ihr Herz war auch voll Dank gegen Gott, der für Waisen und Witwen sorgt (Psalm 146,9).

 

Alle gläubigen Christen kennen Gott als ihren Vater, der sie liebt. Haben wir auch gelernt, auf seine Fürsorge zu vertrauen, während wir gleichzeitig und vor allem „nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten“? Vielleicht wird das auch uns einmal veranlassen, in Not geratene Mitmenschen zu besuchen und zu unterstützen.

 

aus "Der Herr ist nahe" Kalender - 17.07.2025