A.W. Tozer:

Christen werden vom Charme der gegenwärtigen Welt angezogen

Sie versprechen ihnen Freiheit, während sie selbst Sklaven des Verderbens sind; denn von wem jemand überwältigt ist, dem ist er auch als Sklave unterworfen. 2. Petrus 2,19

 

Mit der offenen Bibel vor uns und der langen Tradition der Wahrheit hinter uns, scheint es keinen Grund für das tragische Versagen der Christen zu geben, sich von dem verführerischen Äußeren der Welt blenden zu lassen und dafür empfänglich zu sein. Aber die Fakten sprechen eine andere Sprache: Die Gemeinde ist ganz  hingerissen von den Königreichen dieser Welt und von deren Herrlichkeit!

 

Jene Welt, die unser Herr nicht um den Preis des Ungehorsams gegenüber Gott kaufen wollte, wirbt nun mit  jeder List und allen Verführungskünsten  um alle, die sich Seine Nachfolger nennen. Die Herrlichkeit, die unser Herr einst mit kalter Verachtung ablehnte, wird jetzt bewundert, und große Scharen laufen ihr nach, die laut bekennen, das Evangelium angenommen zu haben. Der alte Trick, den unser Herr so leicht durchschaute, verzaubert Seine heutigen Nachfolger so sehr, dass sie fröhlich einwilligen.

 

Der Teufel kannte Christus nicht. Aber offenbar kennt er die Christen! Die Lust des Fleisches, die Lust der Augen und der Hochmut des Lebens wurden allesamt »christianisiert« (beachte: nicht von den Liberalen, sondern von den Evangelikalen) und zusammen mit Christus jedem angeboten, der »glauben« möchte. Blinde Leiter blinder Seelen behaupten nun, Christen brauchten sich nicht von den Freuden der Welt zu trennen. So werden gerade diejenigen Werte, die Christus ablehnte, dazu benutzt, den Leuten das Evangelium schmackhaft zu machen.

 

Wir müssen nötig warnen: Trotz prophetischer Stimmen, die sich hier und da unter uns erheben, werden die Gläubigen der Gegenwart mit unwiderstehlicher Gewalt in die Welt fortgerissen!

aus "Verändert in sein Bild"  - Tägliche Andachten von A.W. Tozer - Tag: 22. Juni