Gott führt ins Licht

 

Der Schotte William Paton Mackay verließ als junger Mann das Elternhaus, um auswärts zu studieren. Da gab ihm seine Mutter eine Bibel mit. Auf das Schutzblatt schrieb sie seinen Namen, ihren eigenen Namen und einen Bibelvers.

 

Der begabte Student wurde Arzt und nach Verlauf einer Zeit Chefarzt am größten Krankenhaus in Edinburgh. Gleichzeitig wurde er als Freidenker bekannt. Die Vereinigung der Atheisten in der Hauptstadt von Schottland wählte ihn zum Vorsitzenden. Er führte ein ausgesprochen gottloses Leben.

 

Eines Tages brachte man einen Schwerverletzten ins Krankenhaus. Als Dr. Mackay den schlimm zugerichteten Körper untersuchte, berührte ihn der friedliche Ausdruck auf dem Gesicht dieses Mannes.

 

Unter Schmerzen fragte er den Doktor: "Was denken Sie von meinem Zustand? Sie können mir ruhig die Wahrheit sagen. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod, denn ich vertraue auf das kostbare Blut des Herrn Jesus, der einst am Kreuz die Strafe für meine Sünden erduldet hat. Wenn ich sterbe, gehe ich zu meinem Erlöser heim."

 

"Sie werden höchstens noch drei Stunden leben", war die Antwort des Arztes. Doch das störte den Frieden des Patienten nicht.

 

"Kann ich noch etwas für Sie tun?", fragte Dr. Mackay. "Ja", antwortete der Patient mit Mühe, "in der Innentasche meiner Jacke ist ein Bankscheck. Lassen Sie den bitte meiner Vermieterin aushändigen und ihr sagen, sie möge mir das Buch geben."

 

"Was für ein Buch?"

 

"Oh, das muss man ihr nicht sagen. Sie weiß schon, welches ich meine." Der Arzt gab sofort die entsprechenden Anweisungen und ging dann weiter zu anderen Patienten. Doch die Worte des Sterbenden gingen ihm nicht aus dem Sinn: "Ich bin bereit, ich werde beim Herrn Jesus sein."

 

Ein paar Stunden später kehrte der Arzt in die Abteilung zurück, in die er den Verwundeten hatte bringen lassen. Auf seine Frage erklärte ihm die Krankenpflegerin, dass der Verunfallte vor ein paar Minuten gestorben sei. "Hat er das Buch noch rechtzeitig bekommen?" - "Ja, kurz bevor er starb."

 

"Was war es? War es sein Bankbuch?"

 

"Nein, es war kein Bankbuch. Aber es liegt noch dort, wenn Sie es sehen wollen. Er starb mit diesem Buch unter seinem Kissen."

 

Dr. Mackay ging zum Bett und holte das Buch hervor. Es war eine Bibel. Er öffnete sie und - las auf dem Schutzblatt seinen eigenen Namen, den Namen seiner Mutter und ein Bibelwort in der Handschrift seiner Mutter! Es war die Bibel, die er einst von ihr bekommen hatte. In seiner Studentenzeit hatte er sie jedoch verpfändet, um zu etwas Geld zu kommen.

 

Die Eindrücke aus der Vergangenheit überwältigten ihn. Wenn hier nicht Gott am Werk war! Erschüttert ging er in sein Privatbüro, fiel auf seine Knie und flehte zu Gott um Gnade für seine Seele. Gott erhörte sein Gebet. Er fand Vergebung für seine Sünden und Frieden mit Gott.

 

Von diesem Tag an wurde Dr. Mackay ein anderer Mensch. Er erfuhr die Wahrheit aus Epheser 4,24: Ihr habt den neuen Menschen angezogen, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit.

 

Sofort nach seiner Bekehrung schrieb der Arzt seiner Mutter einen Brief und erzählte ihr, was geschehen war. Nun waren ihre Gebete erhört!

 

Vielleicht haben Sie keine Eltern, die für Sie beten. Was aber bestimmt zutrifft: Gott liebt Sie! Er möchte, dass Sie zu ihm umkehren und sich durch den Glauben an Jesus Christus retten lassen.

 

aus "Sinnlos? Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, Beröa-Verlag, 5. Auflage 2021