Der alte Mann und die Bibeltreue

 

Rolf Müller.

 

 

Was sind bibeltreue Christen? Sind wir bibeltreue Christen? Bibeltreue Christen erkennen die volle Autorität der Bibel an. Der alte Mann sieht hier eine Wasserscheide, eine Grenzlinie. Bibeltreue gehört zum Glauben an Jesus. Bibeltreue Christen glauben an die Einheit, Klarheit, Genügsamkeit, Irrtumslosigkeit und Autorität der Heiligen Schrift. Hier verläuft eine Grenze. Heute versucht man diese Grenze zu verwischen oder zu verschieben. Man sagt, eine Grenzlinie darf nicht gezogen werden, weil die Gefahr besteht, dass jemand ausgegrenzt wird.

Damit wird das Problem aber nicht gelöst, sondern auf Dauer immer größer. Der alte Mann denkt über den Verlauf der Grenzlinie nach. Er will niemand das Christsein absprechen. Er will Gott ehren, indem er seine Wahrheit bekennt.

 

Das Feld der Bibeltreue steht unter besonderem Beschuss Satans. Er will das Vertrauen in das Wort Gottes zerstören. Dem alten Mann hat man entgegengehalten: „Die Bibel ist ein Buch wie jedes andere auch. Wir vertrauen Jesus, nicht der Bibel. Die Bibel ist nicht der Herr Jesus!“

Der alte Mann ist erstaunt, dass man die Bibel gegen den Herrn Jesus ausspielen will. Er glaubt an den Christus der Heiligen Schrift. Einen anderen Christus gibt es nicht. Wenn es biblischer Glaube ist, dann wächst er auf dem Boden der Heiligen Schrift. Sich auf andere Fundamente zu stellen, hält der alte Mann für gefährlichen Unsinn. Vertrauen zu Jesus Christus ist Vertrauen zur Bibel.

 

Der alte Mann ist überzeugt, dass er nur im Boot der Bibeltreue übers Meer und ans Ziel kommt. Bibeltreue und Jesustreue sind zwei Gesichtspunkte des gleichen rettenden Glaubens.

Entweder hat die Bibel Autorität von Gott selbst, oder sie hat gar keine Autorität. Den alten Mann wundert es, wie leichtfertig an der Botschaft der Bibel herumgedoktert wird. Er erschrickt, wie sorglos Teile der Bibel über Bord geworfen werden. Er hat viel zu viel Ehrfurcht vor Gott. Er möchte das Evangelium nicht durch Leichtsinn und Besserwissen aufs Spiel setzen.

 

Wer die Bibeltreue aufgibt, stellt sich gegen Jesus Christus. Er untergräbt die Autorität Gottes. Gott macht in seinem Wort klare Aussagen. Er erwartet von uns klare Antworten. Leider wollen sich heute viele nicht festlegen. Sie sagen: Das kann man so, aber auch ganz anders sehen. Diese Haltung halten sie für christlich. Das mag ja sein, wenn es um die Frage geht, ob man beim Singen christlicher Lieder sitzen oder stehen soll und ob im Gemeindesaal grüne oder gelbe Gardinen angebracht werden sollen. Wenn es aber um Bekenntnisfragen geht, kann man nicht alles in der Schwebe lassen und nach Gutdünken entscheidden.

Wer heute klare und feste Aussagen macht und verteidigt, handelt sich leicht den Vorwurf der Dickköpfigkeit ein. Man wirft ihm vor, er zerstöre die Gemeinschaft mit anderen Christen. Auf den ersten Blick sieht es tatsächlich so aus, als ob es besser wäre, sich nicht festzulegen. Man ist mit allen gut Freund, eckt nirgends an und alles ist gut. In Wirklichkeit aber verrät man das Evangelium. Eine Einheit auf Kosten der Wahrheit ist nicht wünschenswert. Es geht um Klarheit und Bibeltreue.

 

Dem alten Mann ist bewusst, dass Gottes Wort auch Scheidung hervorruft. Das ist ein Zeichen von geistlicher Gesundheit. Am Wort Gottes scheiden sich die Geister. Der alte Mann hört häufig den Satz: Uns eint mehr als uns trennt. Unterschiedliche Meinungen werden nicht mehr benannt. Die Wahrheitsfrage wird nicht mehr gestellt.

 

Gerade in der Bibelfrage ist Satan heute mächtig am Werk. Treue zur Bibel ist heute die Wasserscheide. Geringfügige Abweichungen vom Wort am Anfang bewirken, dass man am Ende meilenweit voneinander entfernt ist. Es geht um die zentrale Wahrheit. Der alte Mann distanziert sich von den heute immer häufiger geführten Attacken auf die Bibel. Er ist mit seinem Vertrauen zur Bibel schon über 60 Jahre lang im Glauben bewahrt geblieben. Er lädt ein, der Bibel als dem irrtumslosen Wort Gottes zu vertrauen.

 

„Dein Wort ist wahr und trüget nicht,

und hält gewiss, was es verspricht,

im Tod und auch im Leben.

Du bist nun mein und ich bin dein,

dir hab ich mich ergeben.“

 

 

( Bei Johannes Eccard).