Der alte Mann und der einzige Weg

 

Rolf Müller

 

„Ich bin“ ist der Name Gottes. So stellt sich Gott dem Mose vor. Die „Ich bin – Worte“ Jesu bekräftigen seine Gottheit. Das verstanden die Juden zur Zeit Jesu sehr genau. Sie wollten ihn steinigen wegen Gotteslästerung.

Die Gottheit Jesu wird auch heute von vielen bestritten. Aber an Jesus führt kein Weg vorbei. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ Es gibt keinen anderen Weg. Nur Jesus Christus kann uns den Himmel öffnen. Wer zu Gott kommen will, muss sein Vertrauen auf Jesus Christus setzen.

 

Der alte Mann weiß, dass heute auch sogenannte Christen den Absolutheitsanspruch Jesu nicht akzeptieren. Sie trauen sich nicht, die Ausschließlichkeit des Evangeliums zu bezeugen. Sie vertreten Pluralismus und Toleranz. Sie wollen im Einklang mit der Welt sein. Das geht aber nicht. Es ist nicht die Zeit, mit der Welt Freundschaft zu schließen.

 

 

Dem alten Mann ist bewusst, dass Sünder nicht durch menschliche Überzeugungskraft gewonnen werden. Gottes Kraft zum Heil ist das Evangelium vom gekreuzigten Christus. Diese Ausschließlichkeit unterscheidet das Christentum von allen anderen Weltanschauungen. Der Weg ins Verderben ist breit und beliebt. Der Weg zum Leben ist schmal. Nur wenige gehen ihn. Unsere Aufgabe ist es, auf diesen schmalen Weg hinzuweisen. 

 

Der alte Mann sieht, wie in den Gemeinden die gesunde biblische Lehre durch weltliches Denken bedroht wird. Wir müssen aufpassen, wo der schmale Weg verlassen und der breite Weg eingeschlagen wird. Anpassung an die Welt hat den Verlust der Vollmacht zur Folge.

 

Der alte Mann ist besorgt, dass die Christenheit ebenso sehr pluralistisch, tolerant und freigeistig sein will wie die Welt. Das ist geistliche Hurerei (Jak.4,4). Glaube an Christus ist mit weltlicher Gesinnung nicht vereinbar. Das Christentum steht im Gegensatz zu fast allem, was die Welt bewundert. Unsere Aufgabe als Christen besteht darin, den Illusionen der Welt die guten Wahrheiten der Bibel entgegenzuhalten. Wir dürfen die Bibel nicht so verdrehen, dass sie mit den wechselhaften weltlichen Meinungen übereinstimmt.

 

Der alte Mann weist darauf hin, dass Jesus Christus die einzige Hoffnung für die Welt ist. „Es ist in keinem andern das Heil, denn auch kein anderer Name ist unter dem Himmel den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.“ (Apg. 4,12). Nur Christus kann von Sünde erlösen, nur er ist der Heiland. Das ist die Lehre der Bibel. Und die Bibel besitzt für Christen höchste Autorität.

 

Der alte Mann versteht nicht, dass man dem Islam, der ganz und gar nicht tolerant ist, in den Medien und Kirchen mit großem Verständnis, Vorsicht und Hochachtung begegnet. Wenn es dagegen um das Evangelium geht, versucht man es durch Hohn und Spott mundtot zu machen. Toleranz ist heute eine Tugend von Menschen, die an nichts glauben. Es ist leicht, tolerant zu sein, wenn man keine Grundsätze hat und die Suche nach Wahrheit längst aufgegeben hat.

 

Im biblischen Christentum geht es um die Wahrheit. Gott hat nur ein Buch geschrieben. In der Bibel finden wir die ganze Wahrheit. Wir brauchen keine anderen Quellen. Die Wahrheit muss nicht neu erfunden werden und sie muss auch nicht an die heutige Zeit angepasst werden. Wahrheit und Glaube sind untrennbar verbunden. Wir Christen haben die Wahrheit in einer orientierungslosen Welt. Wir haben sie nicht, weil wir schlauer oder besser sind als andere, sondern weil Gott in seiner Gnade uns die Augen geöffnet hat für sein Wort. Wir glauben an den Herrn Jesus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und ohne den niemand zum Vater kommt.

 

Such wer da will

ein ander Ziel,

die Seligkeit zu finden;

mein Herz allein

bedacht soll sein,

auf Christus sich zu gründen.

 

Sein Wort sind wahr,

sein Werk sind klar,

sein heilger Mund

hat Kraft und Grund,

all Feind zu überwinden.

 

Such, wer da will,

Nothelfer viel,

die uns doch nichts erworben;

hier ist der Mann,

der helfen kann,

bei dem nie was verdorben.

 

Uns wird das Heil

durch ihn zuteil,

uns macht gerecht

der treue Knecht,

der für uns ist gestorben.

 

(Georg Weissel).