Der alte Mann und der Schild des Glaubens (Epheser 6, 16)

 

Rolf Müller

 

Satan, der Fürst dieser Welt, versucht die Christen vom Glauben abzubringen. Obwohl er besiegt ist, hat er noch immer Einfluss. Aber wir sind ihm nicht wehrlos ausgeliefert. Auch wenn der Widersacher umhergeht wie ein brüllender Löwe und uns zu verschlingen droht, können wir den Schild des Glaubens ergreifen. Mit diesem Schild werden die feurigen Pfeile des Bösewichts ausgelöscht.

 

Der alte Mann wurde durch den Glauben an das Erlösungswerk Jesu in eine Beziehung zu Gott versetzt. Er ist eine neue Schöpfung in Christus, für die Ewigkeit bestimmt. Das ist Gottes Absicht mit jedem Menschen. Genau das versucht Satan zu verhindern. Er will nicht, dass der Mensch für Gott lebt. Der Vater der Lüge bekämpft die Wahrheit. Mit List greift er die Gedanken und Überzeugungen der Menschen an. Er will sie abhalten, an Jesus zu glauben. Und wenn sie glauben, will er verhindern, dass sie Frucht bringen.

 

Wie können wir dem teuflischen Ansinnen Widerstand entgegen setzen? Dem alten Mann ist bewusst, dass sich der eigentliche Machtkampf in der unsichtbaren Welt abspielt. Da helfen nur geistliche Waffen. Menschliche Ideen und Möglichkeiten reichen nicht aus. Menschliche Logik versagt. Mit Armeen, Geld und Propaganda lässt sich vielleicht ein politischer Kampf gewinnen, aber keine geistliche Auseinandersetzung. Dazu wird eine göttliche Ausrüstung benötigt.

 

„Vor allem aber ergreift den Schild des Glaubens, damit ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt.“

 

Der alte Mann denkt hier nicht an den Glauben, der rettet.  Beim Schild des Glaubens geht es um eine innere Haltung des Vertrauens, an der die teuflischen Angriffe wirkungslos abprallen. Der Teufel sät Zweifel. Er möchte uns einreden, Gottes Wort sei unverbindlich und mehrdeutig. Er möchte uns überzeugen, dass es mehrere Wahrheiten gibt. Eine solche Haltung würde uns kraftlos machen. Darum sagt der Apostel Paulus: „Ergreift den Schild des Glaubens!“

 

Dabei geht es nicht um einen Glaubensakt meinerseits, es geht um das Wissen, dass Gottes Kraft alles übertrifft. Durch das Vertrauen in Christus bekommen wir Anteil an seiner Kraft. Wir werden stark aufgrund seiner Stärke.

Der Teufel wartet nur darauf, dass wir den Mut verlieren und den Schild des Glaubens sinken lassen. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen. Der Teufel muss weichen, wenn ein Mensch mit ganzem Herzen an Gottes Wort festhält.

Christus bleibt Sieger! Wer in Gottes Hand ist, den kann Satan nicht verschlingen. Niemand kann uns aus seiner Hand reißen. Wollte uns Satan aus Gottes Hand reißen, müsste er nicht uns, sondern Gott selbst überwältigen. Das ist unmöglich!

 

Der alte Mann möchte sich nichts vormachen. Er möchte ehrlich bekennen: „Ich bin schwach, Gott ist stark!“ Was hindert mich, den Schild des Glaubens zu ergreifen? Müdigkeit, Langeweile, Ärger, Stress?

Es gilt ehrlich zu prüfen und aufzudecken, was uns in Gefahr bringt, das Vertrauen in Christus zu verlieren. Wir müssen nicht aufgeben, aber wir dürfen abgeben. Wir dürfen Sorgen und Ängste an Gott abgeben.

„Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn,

der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.“

 

Gott weiß die Lösung. Der alte Mann setzt sein Vertrauen in Gottes Wort.  Er rechnet mit seiner Kraft. Der Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet.

 

Herr, habe acht auf mich! Der Teufel mühet sich, mit seinen Tücken ein Herz, das du befreit, von der Einfältigkeit bald zu verrücken.

 

Herr, habe acht auf mich

und lass mich ritterlich

im Kampfe siegen;

wenn Satan, Sünd und Welt

mich plötzlich überfällt,

nicht unterliegen!

 

Herr, habe acht auf mich,

beim letzten Kampf, wenn ich

von hinnen scheide;

Führ mich durch dein Geleit

in deine Herrlichkeit,

zur ewgen Freude!

 

(Johann Ludwig Konrad Allendorf).