Der alte Mann und die Herrlichkeit des Wortes Gottes

 

 

Rolf Müller

 

 

Das längste Kapitel in der Bibel ist der 119. Psalm mit 176 Versen. Der Sänger erklärt, wie gut es ist, sich nach Gottes Wort zu richten. Er kann gar nicht mehr aufhören, den  Herrn zu preisen für sein herrliches Wort. 

 

Der alte Mann versteht nicht, warum sich die Menschen immer wieder vom lebendigen Gott abwenden. Sie machen sich stattdessen falsche Götter. Sie beten Götzen an. Sie verehren „Vogelscheuchen im Gurkenfeld“. Was haben sie davon? Sie leben in einer Welt, die es gar nicht gibt. Sie sind unglücklich.

 

 

Ungehorsam gegen Gottes Gesetz bewirkt Chaos, Zerfall und Tod. Die vollkommene Schöpfung Gottes wird verwüstet. Die Menschen schaffen sich ihre eigenen Lebensregeln. Sie kehren alles um.

 

Der alte Mann betrachtet mit Sorge den Trend der heutigen Zeit. Man behauptet, es gibt keine letzte Wahrheit. Es gibt keine absoluten Maßstäbe. Jeder kann leben, wie er es für richtig hält. Warum also die Bibel lesen?

 

 

Ein antichristlicher Humanismus prägt das Denken in unserer Zeit. Unsere Welt ist krank. Viele Beziehungen  zwischen den Menschen zerbrechen. Auf den Bruch mit Gott folgen Friedensbruch, Vertragsbruch, Ehebruch, Einbruch und Zusammenbruch.

 

Das Grundübel unserer Zeit ist nicht etwa  die Arbeitslosigkeit, die Finanzkrise oder der Klimawandel, sondern die Gottlosigkeit. Das Elend nimmt überhand, weil man sich nicht mehr an den Maßstäben der Bibel orientiert. Das Recht wird den jeweiligen Umständen angepasst.

 

 

Der alte Mann bedauert, dass keine verbindlichen Maßstäbe mehr anerkannt werden. Das geschieht nicht nur im weltlichen Bereich, sondern zunehmend auch in Kirche und Theologie. Man setzt sich frech über das Wort Gottes hinweg. Man duldet die Tötung ungeborenen Lebens. Man segnet gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Man läuft antichristlichen Religionen nach. Man verwischt den Unterschied zwischen Männern und Frauen. Man tritt die Gebote Gottes mit Füßen. Das bleibt nicht ohne Folgen.

 

 

 

Der Mensch kann nicht glücklich leben, ohne sich an die guten Ordnungen Gottes zu halten. Er kann nicht glücklich leben, ohne Vater und Mutter zu ehren. Er kann nicht glücklich leben, wenn er keine Ehrfurcht vor dem Leben hat. Er kann nicht glücklich leben, wenn er persönliches Eigentum nicht achtet und deshalb die Freiheit verliert. Er kann nicht glücklich leben ohne Ehrfurcht vor dem Schöpfer.

 

 

Götzendienst zerstört die Gerechtigkeit. Man betet die „Mutter Erde“ an. Aus dem Schöpfer wird ein „Mutter-Gott“, der mit der Erde verflochten ist.

 

 

Der alte Mann stellt fest, dass auch viele Christen allzu leicht bereit sind, sich der Welt anzupassen. Sie hinken auf beiden Seiten. Sie sind lau. Wer sich von Gott abwendet, ruiniert die Grundlagen seines Lebens. Die Familien gehen kaputt, die Ehen werden geschieden. Die Gottlosen haben keinen Frieden. Sie hängen ihr Herz gedankenlos an nichtige Dinge. Das ist dumm, man muss sagen, das ist lebensgefährlich dumm.

 

Der alte Mann empfiehlt dringend, ohne Vorbehalte einmal den 119. Psalm im Zusammenhang zu lesen. Dieser Psalm ist ein großartiges Loblied auf die Herrlichkeit des Wortes Gottes.

 

 

 

Keiner wird zuschanden, welcher Gottes harrt.

Sollt ich sein der Erste, der zuschanden ward?

Nein, das ist unmöglich, du getreuer Hort!

Eher fällt der Himmel, eh mich täuscht dein Wort.

 

 

 

Du hast zugesaget: Wer da bittet, nimmt;

wer da sucht soll finden, was ihm Gott bestimmt.

Wer im festen Glauben mutig klopfet an,

dem wird ohne Zweifel endlich aufgetan.

 

 

 

Nun, so will ichs wagen, Herr, auf dein Gebot,

alle meine Sorgen, eign und fremde Not,

all mein heimlich Grämen,  alles, was mich quält,  

dir ans Herz zu legen, der die Tränen zählt.

 

 

(Gustav Knak).