Der alte Mann und der rettende Glaube

 

Rolf Müller

 

Gott wird jeden einzelnen Menschen richten. Es gibt für jeden Menschen Rettung. Das ist die Botschaft des Evangeliums. Mit dem Tod ist nicht alles aus, auch wenn mancher sich das wünschen würde. Nach dem Sterben kommt das Gericht (Hebräer 9,27). Wer sein Leben lang nie nach Gott gefragt hat, für den gibt es ein schreckliches Erwachen. Er wird auf tausend Fragen nicht eine Antwort geben können. Aber das muss nicht sein. „Glaube an den Herrn Jesus Christus und du wirst gerettet werden.“ (Apg. 16,31). Es geht nicht darum, was du glaubst, sondern wem du glaubst. Der Herr Jesus sagt: „Wer an mich glaubt.“

 

Der alte Mann ist vor vielen Jahren dieser Aufforderung gefolgt. Er hat es nicht bereut. Es war die beste Entscheidung seines Lebens. Er hat die Vergebung seiner Schuld empfangen. Er kann Gott fröhlich rühmen, weil er errettet ist. Leider vertrauen viele Menschen dem Herrn Jesus nicht. Sie zweifeln an seinem Wort.

 

Der alte Mann fragt sich, warum es vielen Menschen so schwer fällt, zu glauben. Kann man Jesus nicht trauen? Ist er denn unzuverlässig? Genügt sein Wort nicht? Ist es besser, das Heil woanders zu suchen? Das alles sind rhetorische Fragen. Unser Heil ist an den Herrn Jesus gebunden. Alles steht und fällt mit ihm.

 

Der alte Mann weiß, dass es um folgendes Problem geht: Gott ist gerecht. Alle Menschen sind Sünder. Der gerechte Gott kann Sünde nicht dulden. Sünde muss bestraft werden. Die Strafe für Sünde ist der Tod. Einerseits ist Gott Liebe. Er will nicht den Tod des Sünders. Aber Gott ist auch Licht. Seine Gerechtigkeit verlangt die Bestrafung des Sünders. Wie kann er gleichzeitig gerecht und Retter sein? Wie kann er gottlosen Sündern vergeben ohne ungerecht zu sein?

 

Die Lösung ist Jesus Christus. Er wurde Mensch. Er ist sündlos. Er vergoss sein Blut am Kreuz. Er tat es freiwillig. Gott hat seinen einzigen Sohn für uns dahingegeben. Er trug unsere Strafe. Er nahm unsere Schuld auf sich. Sollte Gott uns mit ihm nicht alles schenken?

 

Der alte Mann erkennt, dass Gottes Rettungsplan allen Anforderungen genügt. Das Heil ist für alle da. Es reicht für alle aus. Jeder kann gerettet werden. Es ist so einfach, dass es jeder verstehen kann. Jeder kann das Heil ergreifen, aber keiner wird gezwungen. Wer nicht gerettet werden will, der muss nicht. Niemand wird gegen seinen Willen in den Himmel gebracht.

 

Der alte Mann hat es im Wort Gottes gelesen: Es gibt keinen anderen Weg zur Erlösung für uns Menschen. Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du gerettet werden. Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name gegeben, darin wir sollen selig werden. Wir werden aus Gnade gerettet durch den Glauben an Jesus Christus. Niemand kommt zum Vater ohne ihn. Wir werden gerettet durch Glauben und sonst nichts.

 

Dem alten Mann wurde entgegengehalten, das sei zu billig. Das stimmt nicht. Was für uns billig ist, kam den Erlöser teuer zu stehen. Es kostete ihn alles. Hinter der Bemerkung „zu billig“ versteckt sich unser Stolz. Gott rettet nur schlechte Menschen, keine guten. Er trägt die Strafe für unsere Schuld. Wir müssen unsere ganze Hoffnung auf ihn setzen. Wir müssen unser Heil im Glauben ergreifen. Alles andere hat Gott durch Jesus Christus schon getan.

 

Ach, mein Herr Jesus, wenn ich dich nicht hätte

und wenn dein Blut nicht für die Sünder redte,

wo wollt ich Ärmster unter den Elenden

mich sonst hinwenden?

 

Ich wüsste nicht, wo ich vor Jammer bliebe,

denn wo ist solch ein Herz wie deins voll Liebe?

Du, du bist meine Zuversicht alleine,

sonst weiß ich keine.

 

Ich bin in Wahrheit eins der schlechtsten Wesen,

das du dir, lieber Heiland hast erlesen;

und was du tust, das sind Barmherzigkeiten

auf allen Seiten.

 

Nun dank ich dir vom Grunde meiner Seelen,

dass du nach deinem ewigen Erwählen

auch mich zu deiner Blutgemeinde brachtest

und selig machtest.

 

(Christian Gregor)