Gefahren für Christen

 

Rolf Müller

 

Evangeliumstreue Christen haben das Wort Gottes als unfehlbaren Bewertungsmaßstab. Was sagt die Schrift? Satan ist erfinderisch, wenn es darum geht, die Erlösten zu täuschen. Es lauern Gefahren auf die Christen. Der alte Mann möchte auf einige dieser Gefahren aufmerksam machen.

 

Die ökumenische Bewegung möchte die Einheit aller Christen, ohne den geringsten Unterschied zwischen Gotteskindern und Namenschristen zu machen, herstellen. Der Weltkirchenrat träumt davon, das Reich Gottes auf Erden aufzurichten.

 

Der römische Katholizismus gibt sich ökumenisch. Die Lehre von den Sakramenten soll angeblich das Heil sichern. Man praktiziert kultische Verehrung der Toten, der Jungfrau Maria und der Heiligen. Der Papst strebt nach weltweiter Herrschaft.

 

Die charismatische Bewegung entwickelt sich über alle konfessionellen Schranken hinweg. Ihre sogenannten "charismatischen Erfahrungen" stimmen nicht mit der neutestamentlichen Lehre von den Geistesgaben überein. Diese Strömungen betonen spektakuläre Gaben wie Heilungen und Zungenreden. Sie lehren die angebliche Notwendigkeit einer zweiten, zu Unrecht "Geistestaufe" genannten Erfahrung. Seelische und körperliche Erscheinungen werden fälschlicherweise dem Heiligen Geist zugeschrieben. Stichworte dieser sogenannten dritten Welle des Heiligen Geistes sind "Wohlstandsevangelium", "Visualisierung" und "Neuer Wein". Vom kraftvollen und meist unauffälligen Wirken des Heiligen Geistes ist das weit entfernt.

 

Relativismus ist so alt wie die Menschheit. Relativ ist das Gegenteil von absolut. Nichts ist sicher. "Sollte Gott gesagt haben?" Du wirst doch nicht so einfältig sein, die Worte Gottes buchstäblich und verbindlich zu nehmen! Das ist doch alles relativ und ändert sich je nach Verhältnissen und Umständen! Der alte Mann ist überzeugt: Gott sagt, was er meint und er meint, was er sagt!

 

Synkretismus ist die Vermischung und Verschmelzung mehrerer Religionen, Lehren und Ideologien. Heutzutage gehört es fast zum guten Ton, dass man das angeblich so lückenhafte Christentum mit den großen Weltreligionen "anreichert" und damit für den modernen Menschen attraktiver und akzeptabel macht.

 

Relativismus und Synkretismus führen letztlich zum Universalismus, nach welchem alle Menschen ohne Ausnahme gerettet werden. Die Bibel lehrt die Universalität der göttlichen Heilstat in Jesus Christus. Das Heil steht zwar allen Menschen offen, aber nicht alle Menschen lassen sich retten. Nicht alle nehmen den Erlöser Jesus Christus im Glauben an. "Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm." (Johannes 3, 36).

 

Wir sind aufgerufen, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Jesus Christus machte den Menschen seiner Zeit den Vorwurf, dass sie das Aussehen des Himmels in Bezug auf das Wetter beurteilen konnten, die Zeichen der Zeit aber nicht. Sind wir als Christen in der Lage, die Weltereignisse im Licht der Bibel zu beurteilen und einzuschätzen? Jesus mahnt die Seinen, wachsam zu sein!

 

Es gibt unbiblische Strömungen, die die Gemeinde bedrohen. Sie dringen in die Gemeinde ein und sie werden von der Gemeinde toleriert, ja oft sogar bejaht. Wie können wir uns gegen diese Gefahr schützen? Wir können sie nur besiegen, wenn wir die göttliche Waffenrüstung ergreifen. (Epheser 6).

 

Kein Geringerer als der Herr Jesus Christus hat den Feind mit dem Wort Gottes in die Flucht geschlagen. "Es steht geschrieben!" (Matthäus 4).

  

Zieh an die Macht, du Arm des Herrn,

wohlauf und hilf uns streiten.

Noch hilfst du deinem Volke gern,

wie du getan vorzeiten.

Wir sind im Kampfe Tag und Nacht,

o Herr, nimm gnädig uns in acht

und steh uns an der Seiten.

 

Mit dir, du starker Heiland du,

muss uns der Sieg gelingen;

wohl gilts zu streiten immerzu,

bis einst wir dir lobsingen.

Nur Mut, die Stund ist nimmer weit,

da wir nach allem Kampf und Streit

die Lebenskron erringen.

 

(Friedrich Oser)