Im Himmel angeschrieben

 

Rolf Müller

 

Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen!

 

Da sprach er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden.

 

Doch nicht darüber freut euch, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber lieber darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.  (Lukas 10, 17-20).

 

Der Herr Jesus hatte siebzig Jünger ausgesandt, das Wort Gottes weiterzusagen. Jede Verkündigung des Evangeliums ist eine Kampfansage an den Teufel. Wenn uns Feindschaft entgegenschlägt, richtet sich das nicht gegen uns, sondern gegen unseren Herrn. Der Böse will verhindern, dass das Evangelium läuft.

 

Die Jünger kommen jubelnd zurück, weil sie sogar Dämonen austreiben konnten. Sie hatten den Auftrag Jesu ausgeführt und hatten "Erfolg". Verständlich, dass sie sich freuen. Es hat geklappt, sie sind begeistert.

 

Wir leben heute in einer erfolgsorientierten Welt. Aber Erfolg birgt Gefahren in sich. Erfolg verführt zur Überheblichkeit, zur Überschätzung der eigenen Möglichkeiten. Er lässt uns abheben von der Realität. Jesus reißt die Jünger aus ihrem Erfolgstaumel. Er verweist auf Satan, der vom Himmel auf die Erde gefallen ist. Seine Stelle im Himmel hat Jesus eingenommen. Nicht mehr der Verkläger der Brüder, sondern unser Fürsprecher  ist im Himmel. Satan treibt es umso toller auf der Erde. Er weiß, dass er nicht viel Zeit hat. Er tritt als Engel des Lichts auf, aber auch als brüllender Löwe.

 

Wenn wir als Christen bewahrt bleiben, ist es nicht unser Verdienst, sondern die Gnade Gottes. Ihm gebührt unser Dank. Wir sollen uns nicht über unsere Leistung freuen, sondern dass unsere Namen im Himmel angeschrieben sind.

 

Nicht unsere Werke, sondern das Erlösungswerk Jesu garantiert uns das Heil. Gott schreibt unsere Namen ins Lebensbuch des Lammes. Das ist der Grund unserer Freude.

 

Unser Name ist Gott bekannt, das kann uns niemand rauben. Unsere Namen sind bei Gott aktenkundig festgehalten. Wir sind bei Gott bekannt und von ihm geliebt. Wir sind bei Gott gerechtfertigt durch Jesus Christus,. Wenn Gott für uns ist, wer kann da gegen uns sein? Niemand kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist.

 

Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich; 

so oft ich ruf und bete, weicht alles hinter sich.

Hab ich das Haupt zum Freunde und bin geliebt bei Gott, 

was kann mir tun der Feinde und Widersacher Rott?

 

Mein Herze geht in Sprüngen und kann nicht traurig sein,

ist voller Freud und Singen, sieht lauter Sonnenschein. 

Die Sonne, die mir lachet, ist mein Herr Jesus Christ,

das, was mich singen machet ist, was im Himmel ist.

(Paul Gerhardt)