Der alte Mann und das Wesen des Feindes

 

Rolf Müller

 

In der gegenwärtigen Welt sind viele Kräfte gegen Christen gerichtet. Das darf uns nicht überraschen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Eine Hilfe ist uns die Lehre der Apostel. Wer sich nicht die Mühe macht, die Lehre der Apostel zu verstehen, gleicht einem Menschen, der in tiefem Schlaf liegt. Er kann leicht überwältigt werden.

 

Unser Widersacher, der Teufel, ist übermenschlich, aber nicht göttlich. Er ist größer, stärker und mächtiger als der Mensch, aber er ist ein erschaffenes Wesen. Um als Christen seiner List widerstehen zu können, müssen wir die ganze Waffenrüstung Gottes anziehen (Epheser 6).

 

Satan wirkt in den Söhnen des Ungehorsams. Er ist der Gott dieser Welt. Er hat den Ungläubigen den Sinn verblendet. Er ist der Widersacher, der Verleumder, der Verkläger der Brüder, der Durcheinander-werfer. Als der Versucher will er uns irreführen und täuschen. Er will uns herunterziehen und zerstören.

 

Satan ist der Weltbeherrscher der Finsternis. Er versklavt die Menschen. Aber Gott hat uns errettet aus der Gewalt der Finsternis. Er hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe.

 

Die Mehrzahl der heute lebenden Menschen denkt nicht über Gott nach. Die meisten sind unwissend und blind. „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist, denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt wird.“ (1. Korinther 2,14). Sie können nicht glauben! Der Gott dieser Welt hat sie verblendet. Ihr Verstand ist in Finsternis eingehüllt. Sie wissen nichts über Gott.

 

Der alte Mann behauptet, sie wissen auch über sich selbst nichts Richtiges. Sie wissen nichts über den Tod. Sie wissen nicht, was danach kommt. Intelligente moderne Menschen wissen nichts über den Sinn des Lebens. Sie wissen nichts über die Ewigkeit. Sie wissen nicht, dass es dem Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht. Sie machen sich lustig über Gottes Wort. Sie glauben nicht daran. Sie lachen über Gott. Ihre Unwissenheit ist erschreckend.

 

Warum verhalten sich die Menschen so töricht? Dahinter stecken die Mächte der Finsternis. Dahinter steht der Fürst dieser Welt. Dahinter stehen die Kohorten des Bösen. Müssen wir nun den Mut verlieren? Müssen wir die Flinte ins Korn werfen? Müssen wir kapitulieren?

 

Nein! Uns steht die ganze Waffenrüstung Gottes zur Verfügung. Wir kämpfen nicht aus eigener Kraft. Wir sind stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Wir sind nicht auf uns allein gestellt. Wir müssen nicht ängstlich sein. Wir müssen nicht weglaufen. Bei aller gebotenen Wachsamkeit stehen wir standhaft im Glauben. Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wir verlassen uns auf den Herrn und freuen uns seiner Gnade. Er ist bei uns bis an der Welt Ende. Das ist unsere Zuversicht. Das macht uns froh und getrost.

 

Es muss uns doch gelingen,  

denn Gott ist unser Schutz, 

drum lasst uns fröhlich singen, 

dem bösen Feind zum Trutz. 

Er muss doch unterliegen 

mit aller Macht und List; 

der Stärkre hilft uns siegen,  

er heißet Jesus Christ.

 

Das Feld muss er behalten,   

der ewge starke Gott.  

Er wird allmächtig walten, 

die Hölle wird zum Spott.  

Umsonst ist ihre Tücke

vergeblich ihre Wut;

in einem Augenblicke 

entfällt ihr stolzer Mut.

 

Das Reich muss uns doch bleiben,  

hier ist Immanuel:  

Er wehrt dem wilden Treiben,  

er macht das Dunkel hell. 

Wer will ihm widerstehen? 

Mit Allmacht angetan, 

geht er auf lichten Höhen

die majestätsche Bahn.  

 

Wir glauben seinem Worte,  

wir baun auf seine Treu.

Er macht an jedem Orte 

sein armes Häuflein frei;         

er führts auf rechter Straßen 

zu seines Namens Ruhm; 

er kann uns nicht verlassen,  

wir sind sein Eigentum.

 

(Friedrich Weyermüller)