Die Streifen der Christen

 

Rolf Müller

 

Die Welt ist orientierungslos. Es fehlen Erntearbeiter. Jesus sendet seine Jünger aus. Sie sind qualifiziert, der Welt die Augen zu öffnen. Gott hat die Welt versöhnt, er bietet einen Neuanfang, neues Leben, eine neue Perspektive. Wir Christen sind nicht die "Endverbraucher" der Liebe Gottes, wir geben sie weiter.

 

Jesus ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben. Das heißt nicht, dass er alles macht, aber er ist der Herr der Lage. Das ist ein starker Antrieb für die uns aufgetragene Mission. Der Herr ist der Mächtige und der Handelnde. Wir sind nicht auf uns allein gestellt. Wir sind nicht auf unsere eigene Kraft und auf unsere eigene Schlauheit angewiesen. Wir setzen uns im Auftrag des Herrn in Bewegung und wenn wir stolpern, stolpern wir nach vorn.

 

Jemand erzählte, dass es in Ostfriesland Polizisten mit einer verschiedenen Anzahl von Streifen gibt und er erklärte, was das bedeutet. Ein Streifen bedeutet, dass der Polizist einen kennt, der lesen und schreiben kann. Der alte Mann begegnet vielen Ein-Streifen-Christen, die kennen jemand, der von Jesus reden kann. Wir sollen aber selber von  Jesus reden und seine Liebe weiter geben mit unserem Wort und unserem Leben.

 

Wir kennen doch den Heiland, der alle Tage bei uns ist bis an das Ende der Welt. Wir sind in seiner Hand, er geht mit. Warum sind wir oft so furchtsam? Sind wir nicht überzeugt von seiner Macht? Bleiben wir nicht unter seiner Führung? Betrachten wir seinen Auftrag als Befehl oder nur als eine Möglichkeit unter vielen anderen? Sind wir ihm gehorsam, stellen wir uns ihm zur Verfügung?

 

Auf dem Wochenmarkt wurden frische dunkelrote Knorpelkirschen angeboten. Der Händler bemerkt den sehnsüchtigen Blick eines Jungen. Komm her, hol dir zwei Hände voll Kirschen! Der Junge reagiert nicht. Da reicht ihm der Händler zwei Hände voll Kirschen hin und fragt: Warum bist du denn nicht gekommen? Der Junge antwortet: Du hast größere Hände!

 

Unser Gott hat größere Hände und ein größeres Herz. Er will uns nichts wegnehmen, er beschenkt uns reich. Warum sind wir misstrauisch? Glauben und vertrauen wir ihm nicht? Er hat seines eigenen Sohnes nicht verschont, sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? Seine Liebe ist höher als alle Vernunft.

 

 

Gott, weil er groß ist,

gibt am liebsten große Gaben.

Ach, dass wir Armen

nur so kleine Herzen haben!