Armer Lazarus  (Lukas 16)

 

Rolf Müller

 

Ein Armer und ein Reicher sterben. Nicht nur die Trauerfeiern unterscheiden sich. Ihr ganzes Leben war unterschiedlich und sie befinden sich nach dem Tod an unterschiedlichen Orten. Der Reiche leidet in der Qual, der Arme sitzt geborgen in Abrahams Schoß". Warum ist das so? Der Reiche hat zu seinen Lebzeiten das Wort Gottes missachtet. Er hat sich nicht um Gott gekümmert. Jetzt hat er den Salat. Er ist ein Verlorener.

 

Hören sie nicht auf Mose und die Propheten, werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufsteht.

 

Ein Pfarrer sagte mir vor einiger Zeit: "Entweder nimmt man die Bibel wörtlich, oder man nimmt sie ernst."  Hören wir, was die Bibel sagt? Glauben wir, was die Bibel sagt? Tun wir, was die Bibel sagt? Wenn ich die Bibel nicht wörtlich nehme, werde ich ablehnen, dass der Herr Jesus hier von ewiger Qual spricht.

 

Die erste Folge, wenn die Bibel preisgegeben wird, auch in "frommen Kreisen", ist Unzucht, Hurerei und Ehebruch. Kritik an der Bibel wirkt sich verheerend auf die Moral aus. Ein Bibelschüler erklärte, er habe große Probleme damit, die Bibel wörtlich zu nehmen. Später stellte sich heraus, dass er unverheiratet mit seiner Freundin zusammen lebte. Das war der eigentliche Grund, warum er der Bibel nicht glaubte.

 

Man glaubt an alles Mögliche, aber nicht an die Autorität der Bibel. Wenn man beginnt, auf moralischem Gebiet in Sünde zu leben, dann ist der nächste Schritt, dass man die Bibel nicht mehr wörtlich nehmen kann. Dann wird die Sache mit dem Gericht Gottes aufgeweicht. Dann versteht man Gott als einen unendlichen Liebhaber, der alles gutheißt, was wir tun.

 

Heute sagt man den Leuten vielfach nichts von Gottes Heiligkeit und von Gericht. Dann muss die Geschichte vom reichen Mann und armen Lazarus bestenfalls allegorisch, gleichnishaft verstanden werden. Das ist alles nicht so gemeint, wie es dasteht.

 

Ein bibelkundiger Kommunist benutzte diese Geschichte als Werbung für seine Partei. Der Wohlhabende wird im Marxismus automatisch als böse angesehen, nicht weil er böse ist, sondern weil er wohlhabend ist.

 

Die Bibel erklärt alle Menschen für böse von Jugend an. Ob jemand arm oder reich ist, spielt keine Rolle. Errettung findet, wer an Jesus Christus und sein Erlösungswerk glaubt und es ergreift. Man kann den Text vom reichen Mann und armen Lazarus nicht missbrauchen, indem man sagt: "Arme kommen in den Himmel und Reiche kommen in die Hölle!"  Niemand kann sich durch Spenden den Himmel öffnen.

 

Im Marxismus wird  der Arme automatisch als gut angesehen, nicht weil er gut ist, sondern weil er arm ist. Der reiche Mann ist das Bild eines Kapitalisten, er ist ein Egoist. Er lässt den Armen buchstäblich vor seiner Türschwelle verrecken.

 

Der Arme stirbt. Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht. Daran glauben die meisten Menschen nicht mehr. Das können sie sich nicht vorstellen. Sie glauben lieber an Reinkarnation, dass sie in einem späteren Leben als Katze oder als Pflanze "wiedergeboren" werden. Das ist natürlich einleuchtender. Einen, der in der Hölle war, haben sie noch nicht gesehen. Katzen schon.

 

Lazarus, der kranke Bettler, wird mit Namen genannt. Der Name des reichen Mannes wird nicht erwähnt. Die Namen der Gottlosen werden vergehen. Die Lampen der Gottlosen verlöschen. Der Name des Lazarus ist im Himmel angeschrieben. Nicht, weil er charakterlich besser als der Reiche ist, sondern weil er dem Wort Gottes glaubt. Lazarus ist gerettet, der Reiche ist verloren. Das kann in der Ewigkeit nicht mehr geändert werden. Die zwischen beiden befestigte Kluft ist endgültig.

 

Eine Frau erzählte, dass ihr ungläubiger Sohn an Krebs gestorben sei. Sie erzählte, dass sie täglich für ihren verstorbenen Sohn betet, damit er doch noch gerettet werde. Mir tat diese Frau unendlich leid. Ich hätte ihr liebend gern gesagt, dass für ihren Sohn noch Hoffnung besteht. Ich konnte es nicht. Da hätte ich ihr falsche Hoffnungen gemacht. Da ist diese große Kluft.

 

Das geht uns nur schwer ein. Können wir denn gar nichts für unsere Nächsten tun, die ohne Glauben an den Herrn Jesus gestorben sind? Nein! Gar nichts! Es ist vorbei. Diese Erkenntnis fällt uns schwer. Wir würden gerne etwas unternehmen, wenn es möglich wäre. Wir können es nicht.

 

Und weil das so schrecklich ist, ist der Heiland diesen grauenhaften Weg ans Kreuz gegangen. Deshalb sein Ringen im Garten Gethsemane. Es geht für uns um ewiges Leben oder ewigen Tod. Spürt man das unserer Verkündigung ab? Bewegt uns das oder plätschert alles nur so mehr oder weniger leichtfertig dahin? Spürt man die Dringlichkeit unserer Botschaft? Gerade heute, wo Gottesfurcht zum Fremdwort geworden ist, müssen die Menschen zur Umkehr gerufen werden.

 

Wenn wir nicht Buße tun, werden wir alle umkommen. Wir müssen an den Herrn Jesus glauben, daran geht kein Weg vorbei. Diese Chance haben wir nur in unserem Erdenleben. 

 

Suche Jesus und sein Licht, alles andre hilft dir nicht!