Die Weisen aus dem Morgenland (Matthäus 2,1-12)

 

Rolf Müller

 

Weise Männer aus dem Morgenland hatten einen Stern gesehen. Sie deuteten es als einen Hinweis auf die Geburt eines großen Königs. Sie machten sich auf den Weg, um diesen König zu finden. Was bedeutet dieser Stern?

 

In 4. Mose 24 weissagt der Prophet Bileam: Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen. In Offenbarung 22,16 sagt der Herr Jesus: Ich bin die Wurzel des Geschlechtes David, der helle Morgenstern. Jesus ist das Licht der Welt. Das wird schon bei seiner Geburt deutlich. Das Volk, dass im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über die da wohnen im finsteren Lande scheint es hell.

 

Die Weisen machen sich auf den weiten Weg, um den neugeborenen König anzubeten. Wo ist der neugeborene König der Juden? Nicht nur Herodes erschrak wegen dieser Frage. Er fürchtete um seine Macht. Er trommelte die Schriftgelehrten zusammen. Er wollte wissen, wo der Messias geboren werden sollte. Die Antwort lautete: "In Bethlehem, in Judäa."  

 

Herodes rief die Weisen heimlich zu sich. Sie sollen den König für ihn aufspüren. Er sagt, er will auch kommen und anbeten. Das ist eine Lüge. Er will den vermeintlichen Konkurrenten heimlich um die Ecke bringen. Er war ein Meister der Verstellung. Immerhin schickt Herodes die Weisen an den richtigen Ort, nach Bethlehem. Herodes nahm ihnen das Versprechen ab, ihn zu benachrichtigen, wenn sie das Kind gefunden hätten.

 

Die Weisen zogen hin. Die Schriftgelehrten haben das Wissen vom Messias, aber sie machen sich nicht auf den Weg zu ihm. Es müsste sie doch brennend interessieren. Sie warteten doch mit dem Volk Israel schon lange auf den Sohn Davids. Sind sie zu stolz, die Frage der Weisen zu untersuchen? Fürchten sie sich vor Herodes? Hier wird klar, dass Wissen allein nicht erlöst. Wer nur weiß, aber nicht handelt, dem nützt es nichts. Es genügt nicht, das Heil zu verstehen, man muss es im Glauben ergreifen. Für sie müsste Jesus beten: "Vater vergib ihnen, denn sie tun nicht, was sie wissen."

 

Die Weisen folgen dem Stern und finden das Kind. Sie freuten sich mit großer Freude. Sie hatten lange nach diesem König gesucht. Die Reaktion auf dieses Ereignis kann unterschiedlicher nicht sein: Die Weisen freuen sich, Herodes hegt Mordgedanken, die Schriftgelehrten sind gleichgültig, die Bevölkerung Jerusalems ist bestürzt und erschrocken.

 

Die Weisen beten Jesus an, nicht Maria oder Joseph. Es ist Jesus, dem unsere Anbetung gebührt. Sie bringen Geschenke, die man einem König darbringt: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Dann kehren sie auf einem anderen Weg nach Hause zurück. Die Begegnung mit Jesus verändert unseren Lebensweg.

 

Als Herodes merkte, dass die Weisen wieder nach Osten gezogen waren, ohne ihm Bericht zu erstatten, ließ er alle Kinder unter zwei Jahren in Bethlehem umbringen. Von Anfang an ist das Leben des Gottessohnes bedroht. Von Anfang an stellen sich Israels Führer gegen Gott und seinen Sohn. Die Schatten des Kreuzes fallen auf die Krippe.

 

 

Die Weisen wurden von einem Stern in die Gegenwart Gottes geführt. Unser Stern ist die Bibel, das Wort Gottes. Der Heilige Geist führt uns in die Gegenwart des Herrn, und bringt uns zur Anbetung