Wie kann Gott das zulassen?

 

 

Rolf Müller

   

 

Viele Menschen, die Schlimmes erleben, fragen so. Warum passiert ausgerechnet mir so etwas? Ich kann nicht an einen Gott glauben, der so viel Leid zulässt. Kann er nicht helfen oder will er nicht helfen? Warum lässt er zu, dass es mir so elend geht? Was habe ich ihm denn getan? Warum lässt er mich nicht in Ruhe?

 

Gotteskinder wissen, dass Gott sie liebt und finden sich auch mit den schwierigen Lebensumständen ab. Sie verzagen nicht in Widerwärtigkeiten. Sie vertrauen ihrem Herrn, der aus allem Leid hilft. Sie werfen ihren Glauben nicht weg, wenn dunkle Wolken heraufziehen. Sie wissen sich in Gottes Hand, der bei seinem Leben schwört, dass er sie nicht verlassen will. So wahr ich lebe, spricht der Herr!

 

Auch im tiefsten Leid kann die Freude im Herrn unsere Stärke sein. Das sagt der alte Mann nicht nur so daher. Er spricht aus eigener Erfahrung. Gott weiß, was gut für uns ist. Er legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch. Wir verstehen nicht immer die Wege, die Gott uns führt, aber wir vertrauen ihm. Wir versinken nicht in unserer Traurigkeit. Am Ende wird der Herr die Tränen von unseren Augen abwischen.

 

Leiden sammelt unsre Sinne, dass die Seele nicht zerrinne

  in den Dingen dieser Welt;

ist wie eine Engelwache, die im innersten Gemache

des Gemütes Ordnung hält.

 

 

(Karl Friedrich Hartmann)