Wo ist Gott?

 

So fragen Menschen oft in anklagendem Ton, wenn sie ratlos sind und nicht mehr weiterwissen.

 

Warum stellt sich Gott nicht prompt zu unserer Verfügung, wenn wir Ihn nötig haben? Warum reagiert Er nicht sofort? Was haben wir von einem Gott, der uns nicht zu Hilfe kommt?

 

Wenn Er nicht in der Lage ist, all dem Bösen auf der Erde, das doch gegen seinen Willen ist, ein Ende zu machen, dann existiert Er nicht.

Wo ist Er eigentlich?

Hat Ihn schon jemand gesehen?

Siehst du, Er existiert einfach nicht.

 

Es ist doch besser, wenn wir unsere Angelegenheiten selbst in die Hände nehmen! Es ist immer noch besser, auf unsere eigenen begrenzten Möglichkeiten zu vertrauen, als uns auf etwas zu stützen, was gar nicht besteht!

 

Das sind aber kühne Worte, so richtig aus dem Herzen gesprochen! Denken Sie auch so? Dann lesen Sie bitte weiter!

 

Was wäre das für ein Gott, der sich von seinen Geschöpfen herumkommandieren lassen würde! Gott wäre nicht wirklich Gott, wenn Er uns erlauben würde, so gegen Ihn aufzutreten.

 

Wer sich so über Gott auslässt, verwechselt Ihn mit der Feuerwehr, der Polizei oder dem Notarzt. Die können wir zu Hilfe rufen, wenn wir in Not sind, und danach wieder verabschieden. Wieso ist das möglich? Weil wir diese Einrichtungen zu diesem Zweck ins Leben gerufen haben.

 

Doch Gott haben wir nicht gemacht. Er ist nicht das Produkt unserer Hände oder unserer Intelligenz. Dann wäre Er ja den Götzenbildern aus Holz oder Stein gleich. Nein, Er ist es, der uns geschaffen hat.

 

Gott ist Gott. Ihm können wir kein Ultimatum stellen. Wir haben nicht das Recht, Ihn zur Verantwortung zu ziehen, noch viel weniger als ein Arbeitnehmer von seinem Chef Rechenschaft fordern kann. Es ist doch umgekehrt: Der Arbeitgeber kann den Angestellten zur Aussprache herbeizitieren.

 

So ruft auch Gott uns zur Verantwortung. Das ist sein gutes Recht, weil Er Gott ist und wir seine Geschöpfe sind.

 

Aber bevor Gott uns zur Verantwortung zieht, stellt Er uns vor, was Er getan hat. Es ist etwas, was in der Geschichte der Menschheit einmalig ist.

 

Gott hat sich für uns Menschen interessiert. Er hat seinen Sohn Jesus Christus vom Himmel zu uns gesandt, um uns zu beweisen, dass Er uns liebt.

 

Als Jesus Christus auf der Erde war, hat Er Kranke geheilt, Blinden das Sehvermögen zurückgegeben, Tote auferweckt, okkult Gebundene befreit. Viele Menschen haben diesen göttlichen Liebesbeweis an sich erfahren.

 

Aber die große Masse hat erklärt: Wir wollen Ihn nicht! Man hat Ihn abgelehnt, zum Tod verurteilt und gekreuzigt. Dadurch hat der Mensch auch etwas bewiesen - nämlich dass er ein Feind Gottes ist.

 

So ist die Lage bis heute. Viele lehnen Jesus Christus genauso ab wie die Menschen zur Zeit, als Er hier lebte. Aber wer den Sohn verwirft, verachtet auch Gott, den Vater.

 

Gott wäre nicht Gott, wenn Er das alles ohne Weiteres zulassen würde. Deshalb wird Er jeden Menschen einmal zur Rechenschaft ziehen: Warum hast du meine Liebe verachtet? Warum hast du Jesus Christus abgelehnt?

 

Noch ist es nicht so weit. Noch bietet Gott seine Gnade allen Menschen an, die wegen ihrer bösen Gedanken, Worte und Taten bei Ihm in Schuld stehen:

 

  • Wer seine Verlorenheit vor Gott einsieht, sein Leben vor Ihm aufdeckt und zu Ihm umkehrt, bekommt Vergebung seiner Sünden und ein neues Leben.
  • Wer den Herrn Jesus annimmt, als für ihn gekommen und für ihn gestorben, wird ein Kind Gottes.

 

Damit ändert sich alles: Wir denken und reden jetzt ganz anders über Gott.

 

Wir merken: Nicht Gott muss sich verändern, sondern wir selbst, und zwar in unserem Denken über Ihn und über seinen Sohn, den Herrn Jesus Christus.

 aus "Sinnlos? Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, Beröa-Verlag, 5. Auflage 2021