Jedermann aus dem Haus Israel und von den Fremden, die in Israel weilen, der sich von mir trennt und seine Götzen in seinem Herzen aufkommen lässt und den Anstoß zu seiner Ungerechtigkeit vor sein Angesicht stellt und zum Propheten kommt, um mich für sich zu befragen – ich, der HERR, werde ihm in meiner Weise antworten. (Hesekiel 14,7)
Götzen in meinem Leben
Die Propheten des Alten Testaments hatten es nicht einfach. Da sie Gesandte Gottes waren, mussten sie ihr eigenes Volk oft zur Buße und Umkehr zu Gott aufrufen und ihm das Gericht ankündigen, wenn es nicht hören wollte. Als „Blitzableiter“ bekamen sie dafür häufig den Zorn des Volkes zu spüren.
Hier hatte das Volk Israel von den umliegenden Völkern den Götzendienst übernommen. Dem wahren und lebendigen Gott aber, der sie aus der schrecklichen Gefangenschaft der Ägypter befreit und in der Wüste versorgt hatte, kehrten sie den Rücken zu. Statt Milch und Honig bevorzugten sie – geistlich gesehen – Disteln und Dornen; statt dem echten Gott vertrauten sie falschen Götzen. Was war die Folge? Israel zog das Gericht Gottes auf sich und musste ins Exil; später auch Juda.
Zu allen Zeiten besteht die Gefahr, dass das Volk Gottes sich von Gott entfernt und Götzen zulässt. Dabei geht es oftmals nicht um ein Gebilde, das man irgendwo aufstellt und anbetet, sondern um „Elemente der Welt“, die von uns eine Zuwendung erhalten, die allein dem Herrn zusteht. Das kann Sport, Gesundheit oder Reisen sein, genauso wie Musik, Literatur oder Filmkonsum. Nicht umsonst warnt uns der Apostel Johannes: „Kinder, hütet euch vor den Götzen“ (1. Johannes 5,21).
Für uns stellt sich die Frage, ob Christus in unserem Leben den besten Platz im „Wohnzimmer“ hat oder eher einen Platz in der „Abstellkammer“, die wir nur im Bedarfsfall öffnen. Wie sehnt Er sich danach, mit uns „das Abendbrot“ zu essen, das heißt Gemeinschaft mit uns zu haben, „damit unsere Freude völlig sei“ (Offenbarung 3,20; 1. Johannes 1,3.4).
aus "Der Herr ist nahe" Kalender, 14. Mai 2024